Hommage an den Regenwald

 



Über den Regenwald



Wenn Baum

und Blume brennen

brechen die Schneisen führt kein Weg zurück


Wir haben

in den Rauch geschrieben

des großen Schamanen

geheime Formel


Wir haben

Baum und Blume verbrannt

und in grauer Asche

die Farbe begraben

"Beschwörender Rhythmus"    Aquarell/Kreide auf Bütten   123 x 172 cm

„Blick in den Regenwald"     Triptychon      Aquarell / Kreide auf Bütten   ca. 71 x 320 cm

„Baldachin des Lebens"    Aquarell / Kreide auf Bütten    85 x 110 cm

"Baumhaut"     Aquarell / Kreide auf Bütten   52 x 71 cm

"Die Elemente"     Aquarell / Kreide   46 x 65 cm

„Baldachin des Lebens II"    Aquarell / Kreide auf Bütten   85 x 110 cm

"Blauer Gluckoraahn",           " ... und abends kehren gutgelaunt die Vögel heim"                                                   Lithographien von je 5 Steinen   33 x 54 cm

"Kleiner Federfetisch"  I & II, Lithographien von 5 Steinen   33 x 54 cm

"Mangroven"  Aquarell  61 x 88 cm

„Sind eins mit dem Wald, sind Baum und Strauch"    Aquarell / Kreide  88 x 118 cm

„Der Flug des Schamanen"   Aquarell / Kreide auf Bütten   59 x 80 cm

"... und abends kehren gutgelaunt die Vögel heim"  Aquarell  61 x 88 cm

"Vier Schönheiten des Waldes"       Aquarelle  61 x 88 cm

„Sammlung I"   Aquarell / Kreide auf Bütten   53 x 78 cm

„Sammlung II"   Aquarell / Kreide auf Bütten   53 x 78 cm

„Großer Fetisch mit Speeren"   Aquarell / Kreide auf Bütten   83 x 167 cm

Dies soll sein


Die Linie, gewiss

aber nie ein leerer Strich

eine tote Gerade,die dann

bloß endet

in Sinnlosigkeit


Die Linie,gewiss

aber die Schlange, der Fluss

Mangrovenwald, millionenfach

verschlungenes Geflecht

aus Leben,aus Leben, aus Leben


Die Linie, gewiss

und dazu die Farbe

des Schmetterlings, des Kolibris:

dies soll sein

mein Zauber, mein Totem, mein Fetisch

Lockruf


Ach du

verrückter Vogel

hoch oben in den Zweigen

dein schillerndes Gefieder

eine Orgie der Farben

- nie war die Welt mir bunter-


laut keckernd, warnend

amüsiert mich dein Rufen

denn sei gewiss

auf den Leim

gehst du mir


Ach du verrückter Vogel

für die Hüte der bleichen Damen

lass dir die Federn rupfen

und stirb in meinem Käfig

den Tod der Langeweile

mein Horizont ist mein himmelblaues Fenster

mein Amazonien

beton begrenzte Aussicht

endlose Wand

frisst sich das Feuer

wo gestern der Wipfelhorizont

sich dehnte

paar Tupfer Rot

Rauchschwarz der Rest

und Rauchschwarz

mal ich die Sonne


aber Blau flaschengrün

tiefgrundig fleckig

die Mündung des Flusses

doch ausloten lohnt nicht

SCHLAMM

schiebt das Delta

immer weiter hinaus in offene See

ausloten lohnt nicht

gewaltig ist täglich die Veränderung

also kaum Blau, doch welche

Farbe für Schlamm und Schlick

doch Blau über allem

Horizonte verlaufen

im Aquarell, alles bloß ein Gebräu

hemmungslos, schrankenlos

zucken die Farben vor jeder Berührung

jenseits von Zufall ist alles bloß Zufall

SUPPT ALLES ZU

und Grün nehm ich

VOR ALLEM

noch einmal Grün

wenig, ganz wenig nur Grün

für die wenigen Bäume

neben dem Strommäander

Bruchwald bloß

ein letzter Rest

Portrait


Hemmungslos, schrankenlos nehm ich die Farben

ALLE

denn leuchten sollen

gaukelnde Falter

auf der Baumrinde die Spinne im Dickicht

das verborgene Waldtier

„Die Entdeckung Europas"   Aquarell / Kreide auf Bütten   123 x 156 cm

Es war der Tag


Es war der Tag

dort unten am Strand

als die Leute meines Stammes

die neue Welt entdeckten

die schwimmende Festung

von der sie kamen, die eisernen

Dämonen mit bärtigem Gesicht

die ihre Körper hüllten

in hässliches Tuch

die uns entgegenstreckten

ihr hölzernes Mal

die sich kreuzenden Balken

mit der blassen Gestalt


Es war der Tag

als Einzug hielt in unseren Wald

der graue Tod


III.


Ihr tötet um Gold

Ihr tötet um Gold

Ihr tötet um Gold

und tötet um zu töten

und tötet um Gold






IV.


Ich bin der Krieger

zu kämpfen bereit


mir bleibt keine Wahl

mir bleibt kein Weg


mir bleibt keine Nahrung

kein Fußbreit Boden


ihr habt mich gejagt

ich bin todmüde


ich bin der Krieger

zu kämpfen bereit


„Vogel-Mensch II "   Aquarell / Kreide auf Bütten   75 x 105 cm 

II.


Ich bin der Krieger

der Farbe

des Lebens

mein Waffenbruder ist der Wald

Ich bin der Krieger


„Krieger"     Aquarell / Kreide auf Bütten   75 x 105 cm

Worte des Kriegers


I.


Ich bin der Krieger:

meine Waffe

ist die Feder des Vogels

das Gift der Kröte

das Rohr aus dem Dickicht


meine Rüstung

mal ich mit Tierblut

mit weißem Lehm

und brauner Erde


mein Kampfruf

ist der Schrei des Aras

und der Wind in den Bäumen

„Im Feuer der  Schamane"   Aquarell / Kreide auf Bütten   61 x 86 cm

Heiliger Ort


Der Schamane kennt jenen Platz

wo das Kraut wächst

gegen jede Wunde

alle Krankheit

die Hass heißt und Habgier

der tote Schamane kennt jenen Platz

„Die Federn des Schamanen"   Seriegraphie   60 x 84 cm 

Nicht dir


Du, Baumschlange

hast keinen getäuscht und verführt

es war unsere Axt,unser Asphalt

und immer noch

vertrauen wir ihnen

„Baumschlange"   Aquarell / Kreide auf Bütten   79 x 107 cm 


Während der Wald geschlagen wird,

treffen sich die Häuptlinge


ein letztes Mal an geheimen, heiligen Orten,

sind eins mit dem Wald

sind Baum und Strauch.

Ihre Blasrohre,

aufragend zu den Baumkronen,

durchstoßen das Blattdickicht:


WIR SIND DER WALD


„Unser Kampfruf ist der Schrei des Aras"   Aquarell / Kreide auf Bütten   61 x 86 cm 


Schneisen werden geschlagen,

Straßen vorangetrieben,

Flammen lodern, Bäume bluten

die Wunden heilen nicht.


Während der Wald verbrennt,

flüchten die letzten bunten Vögel,

die Schmetterlinge und die Schlangen

in letzte Karrees, die ihnen die Schneisen

gelassen haben,

bannen uns mit ihrer Schönheit und

Einzigartigkeit

ein letztes Mal.

„Die Straße bahnt sich ihren Weg"   Aquarell auf Bütten   79 x 106 cm

„Der Wald brennt"     Aquarell / Kreide auf Bütten   60 x 86 cm

Da sind sie - die wesentlichen Arbeiten zu diesem Thema. Freunde haben mich gebeten, die Aquarelle und Lithographien aus dem Jahre 1992 noch einmal im Web zu zeigen. Zusammen mit Gedichten von Gerd Puls, einem Künstlerkollegen aus Kamen, der diese damals in Bezug auf die Bilder geschaffen hat.


Indirekt ist die Ausbeutung des Regenwaldes leider auch ein maritimes Thema, denn es wird noch viel Tropenholz wie Mahagoni, Teak, etc. im Bootsbau verwendet, oft aus rein ästhetischen Gründen an Kunststoffbooten oder aber auch für Bootsstege, obwohl es vernünftige Alternativen gibt.


Wer sich über den Stand der Vernichtung des Regenwaldes aus menschlicher Gier informieren oder für dessen Schutz einsetzen will, findet unter www.regenwald.org vielfältige Informationen und Kontakte.